weiß lassen

Quartett für Wölbbrettzither, Kniegeige, Bambus-Längsflöte und Klavier

In diesem Werk werde ich die Erfahrungen im gemeinsamen Austausch mit den hervorragenden chinesischen Profimusikern der China Oriental Performing Arts Group verarbeiten. Anders als in meiner Suite für Pipa und Gitarre gilt es hier in einer sehr kurzen Form ein sehr komprimiertes Stück zu komponieren. Dazu habe ich mich von einem chinesischen Ästhetik-Konzept inspirieren lassen: das des Offen-lassens (chinesisch: liu bai direkt übersetzt „weiß lassen“) das als sein Titel dient.

Kurz gesagt geht es dabei um den künstlerischen Ansatz besonders bei der Gestaltung von Kalligrafie und Malerei absichtlich einen entsprechenden Leerraum zu lassen, um das gesamte Werk harmonischer zu machen und Raum für die Fantasie und Gedanken der Betrachter zu geben. In diesem Sinne habe ich auf Virtuosität und dichte Satztechniken verzichtet, eine schlichte Harmonik und Melodik gewählt und bewusst versucht mit so wenigen Tönen wie möglich den stärksten Ausdruck zu erzeugen.